als erstes gedicht habe ich für dich "morgenerwachen" ausgewählt. es beschreibt eine situation, die wohl alle von uns schon einmal erlebt und gefühlt haben.
das zweite gedicht "sommerfrische" entstand auch schon vor langer zeit - und es war damals wirklich ein sehr heißer sommer! ich hoffe, das spiegelt sich in meinen Worten wieder ;-)
und auch in dem folgenden gedicht "stadtleben (nacht)" habe ich versucht, meine eindrücke und beobachtungen in worte zu fassen - auch wenn es sich so nie zugetragen hat.
zu guter letzt noch "lebensfluss", das einen stilbruch zu den beiden vorhergehenden gedichten darstellt - trotzdem mit der hoffnung erfüllt, dass es dir gefällt…
am morgen
noch träumend
die sonne
langsam
trennend
vom fernen horizont
rot schimmernd
schwer
das gras
vom tau
grün funkelnd
wecken
die vögel
zwitschernd
dich
räkelnd
und streckend
steigst du
mit einem
müden
fuß
schlaftrunken
in den
neuen
tag.
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braun sind die häuser, die straßen grau,
nur der himmel erstrahlt in schönstem blau.
massen wälzen sich über den asphalt,
denn es ist längst nicht mehr kalt.
schweiß rinnt von der stirn,
bereits ausgesetzt hat das hirn.
die leute hier sind müde,
von der hitze richtig rüde.
besichtigungen sind angesagt,
sich auszuruhen wird nicht gewagt.
ein volles programm ist zu erfüllen,
darum fallen nun auch die letzten hüllen.
in der stadt regiert der sommer,
wieder sind viele touristen gekommen,
um denkmäler zu sehen
und durch alte straßen zu gehen.
viele fremde sprachen sind zu hören,
doch die einheimischen lassen sich nicht stören –
kassieren fleißig von den touristen geld
und spielen sich auf als großer held.
für wochen wird es so weitergehen,
vieles wird von vielen gesehen.
bis die ruhe wiederkehrt,
haben die touristen sich noch vermehrt.
sie werden wieder kommen ins land
mit noch mehr geld in ihrer hand,
und alle werden sich freuen
über die vielen neuen.
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im beisl wird viel bier gesoffen,
freunde werden von freunden getroffen.
es wird viel erzählt und gelacht
und auch ein paar späßchen gemacht.
draußen ist es dunkel und kalt.
ein gebrechliches weib sucht verzweifelt halt,
doch sie stürzt schmerzlich zu boden
und zerreißt dabei den mantel aus loden.
ein liebespaar steht umschlungen im hauseingang,
seine hand fährt zärtlich ihren rücken entlang.
zum abschied gibt es einen letzten kuss,
bevor sie endgültig nach hause muss.
ein taxifahrer steht auf seinem platz
und denkt sich ‚das warten ist für die katz’,
als ein betrunkener die tür aufreißt
und ihn einen alten trottel heißt.
jugendliche machen sich auf den weg nach hause,
doch beim würstelstand noch ein letztes mal pause.
sie denken über ihre zukunft nach und das morgen
und erzählen sich von ihren ängsten und sorgen.
bald wird der nächste tag anbrechen,
und der alkohol sich schmerzlich rächen.
doch das leben wird weitergehen –
nur der penner bleibt an der ecke stehen.
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der menschen fluss
durchströmt die bäche
des lebens.
sie treffen sich
gemeinsam fließend
trennen sich
ihre wege.
angetrieben
von der strömung
der zeit
unaufhörlich
sprudelnd
treiben sie
dahin.
innehalten
sehnend suchend
nach dem ursprung
nach dem ich
- es bleibt
kein augenblick,
kein letztes schauen,
denn ein wasserfall
erwartet dich.
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